Lang und breit kann man im Fach Gemeinschaftskunde das deutsche Wahlrecht oder die vielfältigen Positionen einzelner Parteien behandeln. Wirklich spannend werden diese Themen aber dann, wenn der Schüler selbst gefragt ist, sich zu positionieren und eine eigene Meinung zu politischen Themen zu entwickeln.

Exakt diesen Grundgedanken folgte die Juniorwahl am Bildungszentrum Wildberg, die drei Tage vor der eigentlichen Bundestagswahl durchgeführt wurde. Ein eigens in der Turnhalle eingerichteter Wahlraum stand zur Verfügung und so durchliefen die Jugendlichen einen realistischen Wahlgang mit Wahlschein, Stimmzettel und Wahlurne. Dass dabei zwei Stimmen abgegeben werden mussten, verstand sich von selbst. Analog zur Bundestagswahl wurden „echte Stimmzettel“ verwendet, auf denen die Heranwachsenden ihr Votum abgaben

Eine überaus hohe Wahlbeteiligung von 91,89 Prozent zeigte dabei auf, dass die Schülerinnen und Schüler an politischen Sachverhalten interessiert sind und eine Position zu vielfältigen gesellschaftlich relevanten Themen in eine Wahlentscheidung überführen können. Auch die Lehrerin der Klasse 9b, Judith Walter, zeigte sich begeistert vom Interesse der Jugendlichen am Unterricht: „Die Jungs und Mädels sind mit großem Interesse dabei und es wird in Unterrichtsdiskussionen um das Pro und Kontra von so vielen gesellschaftlich relevanten Themenstellungen gerungen. Ja, das macht Spaß und ist am Zahn der Zeit.“ Spannend gestaltete sich dabei auch das Gesamtergebnis der Schülerschaft, das in weiten Teilen in etwa dem Wahlergebnis der Erstwählerinnen und Erstwähler auf Bundesebene entsprach.

Mit diesem Projekt gelang es den Lehrerinnen und Lehrern, das höchste Bürgerrecht in einer Demokratie den Schülerinnen und Schülern sehr gut nahezubringen. Gemeinsam wurden die Ergebnisse im Unterricht analysiert und mit denen der vergangenen Sonntag stattfindenden Bundestagswahl verglichen. Hitzige, aber faire Diskussionen blieben dabei auch im Nachklang der Wahl nicht aus, was den Gemeinschaftskundeunterricht zu einem Lerninhalt von persönlicher Bedeutung werden ließ.