Was ist Stress? Wodurch entsteht das Phänomen Schulstress? Wie kann ich als Elternteil mein Kind „entspannt“ während schulischer Anforderungen begleiten? Auf diese und weitere Fragen gab Detlef Träbert vor über 60 Zuhörerinnen und Zuhörern in seinem kurzweiligen und ganzheitlich angelegten Vortrag einleuchtende und im Alltag umsetzbare Impulse.

Schulstress tritt nach Träberts Ausführungen vor allem dann ein, wenn Heranwachsende den vielfältigen Leistungsanforderungen, die die Institution Schule an sie stellt, nicht mehr gewachsen sind. Auf diese Überforderungen reagieren Menschen gewöhnlich mit psychischen und physischen Überlastungsreizen. Träbert gelang es eindrücklich, die vielfältigen Ursachen für Überforderung von Schülerinnen und Schüler herauszuarbeiten, spielen dabei doch gesamtgesellschaftliche Phänomene ebenso eine Rolle wie schulische Rahmenbedingungen und individuell bedingte Stressauslöser. Der durch zahlreiche für den Alltag relevante Praxisübungen durchzogene Vortrag endete schließlich in praktischen Hinweisen, die bei gekonnter Anwendung nachhaltig helfen sollten, Stressfaktoren zu reduzieren. Dabei nahm Träbert auch eine veränderte Fehlerkultur in den Fokus, die Fehler als Helfer im Lernprozess beschreibt. Eltern sollten demnach in vielen Fällen versuchen, Druck beim Heranwachsenden zu reduzieren und erreichte Erfolge bewusst machen. Realistische Zielsetzungen, das bewusste Erkennen von Zeitfressern, Ritualisierung des Lernens und Zeit für Entspannung und Stressabbau dienen zudem als nachhaltige Maßnahmen, dem zeitbedingten Phänomen „Stress“ angemessen entgegenzutreten.

Im Anschluss an den vom Elternbeirat der Realschule Wildberg und ihrer Vorsitzenden Frau Nicole Schoch organisierten Vortrag erhielten die Besucher die Möglichkeit, mit dem Referenten ins direkte Gespräch zu treten und an den Vortrag anschließende Themenstellungen zu besprechen.